Bedeutung der Baumwoll-Industrie
Wolle ist die Ressource, die weltweit für die Herstellung von Stoffen genutzt wird. Deswegen bedarf ist günstiger Wolle, Maschinen, die das Weben der Wolle vereinfachen und keine sonstigen Vorbereitungskosten verursachen, sowie Wolle herstellen lassen, die einfach zu reinigen sowie beständig ist. Seit über 3.000 Jahren ist der Menschheit die Wolle bekannt und verwendet sie für die Stoffherstellung. Bevor die Europäer mit der Wolle in Kontakt kamen, benutzten die Chinesen Jahrtausende vor ihnen diesen Rohstoff. Wolle konnten sich nur die Reichen leisten, nachdem es Zugang nach Europa fand. Christopher Columbus erhoffte sich neben den weiteren Schätzen eben diese Wolle aus Indien mitzubringen.
Wolle ist das Produkt aus der Landwirtschaft, dessen Fasern bereits vor Jahrtausenden vor Jahren genutzt wurde. Die Wiege der Wolle liegt in Indien. Archäologische Befunde zeigen, dass dort bereits vor 5.000 Jahren, also 3.000 v.Chr., mit Webstühlen Wolle zu Stoff verarbeitet wurde. In Manejo-Daro zeigen Ausgrabungen wunderschöne Strickereien, die in Vasen transportiert wurden. 1500 v.Chr. wurden in den Manu Gesetzen erstmalig die Wolle genannt; gleichzeitig gehört sie zu den wichtigsten literarischen Belegen für sie. Hier wird Wolle als ‚karpasi‘ gennant, auf Arabisch ‚kutum‘, auf Englisch ‚cotton‘ und auf Französisch ‚coton‘: Wir hingegen nennen sie Wolle (pamuk) oder auch ‚koza‘ (Kokon).
Wolle wächst in Sträuchern, die bis zu 1 m lang werden. Die Blüten, die zunächst gelb sind, werden weiß. Je reifer sie werden, desto goldener werden sie und der Kokon erscheint an der Blüte. Der Kokon bedarf 6 bis 9 Wochen. Reife Blüten wirken braun und die weißen Fasern der Wolle werden sichtbar.
Ein großer Anteil gewinnt seinen Lebensunterhalt durch die Wolle. Wolle gebundene Branchen, die Weberei-, Garn- und Ölindustrie, brauchen sie als Rohstoff. Die Wolle ist ein Produkt, die zudem mit seinen Fasern die Textilindustrie, mit ihren Bestandteilen die Öl-, wie auch Tierwirtschaft versorgt und für uns ein wichtiges Exportprodukt ausmacht. Die Wolle-Felder betragen in Süd-Anatolien 289.000 Hektar, an der Ägäis 256.000 Hektar, in Çukurova 170.000 Hektar und in Antalya 18.000 Hektar. Der höchste Wert für Wolle erwirtschaftet die Ägäis mit 117 kg/ha und den niedrigsten das Gebiet in Çukurova mit 102,7 kg/ha.
Wolle ist auf der Welt der verbeiteste und natürliche Faserstoff. Global betrachtet, macht sie 31% der Textilindustrie aus. Im Jahre 2015 wird die Türkei wieder das Doppelte hiervon gebrauchen. Den größten Anteil wird erneut der Export ausmachen. Für die Türkei ist die Wolle ein strategisch wichtiger Bestandteil, die im Bereich Textil und Kleidung auf Platz 4 steht.
Die größten Hersteller für Wolle sind China, gefolgt von Indien, dann folgen die USA, Pakistan, Brasilien, Australien, Uzbekisten und die Türkei.
Die Türkei verfügt über die Wolle, die Einfluss auf die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nimmt, und hat bereits die von der Better Cotton Initiative (BCI) vorgestellte IPUD ‘’Better Cotton’’ Lizenz unterzeichnet, um gleichzeitig eine vorbildlichere Wolleproduktion zu initiieren.
Better Cotton steht für die Sicherstellung der Minimalressourcen, die für Land und Produkt sichergestellt werden, die Einhaltung der minimal erlaubten Bestandteile in der Wolle, der legalen landwirtschaftlichen Mittel, die richtige Nutzung von landwirtschaftlichen Mitteln, die Optimierung der Wassernutzung, das richtige Ernten der Wollefasern, die Arbeitssicherung und –verbündung und das Verhindern von Kinderarbeit.
IPUD ist eine Initiative, die Wollehersteller, Ölpresser, Wollelieferanten, Textilhersteller, Großhändler und Marken sowie weitere zivile Initiativen zusammen bringt und lädt alle weiteren Vereinigungen dazu auf, Mitglied bei ihr zu werden.
Marken wie H&M, IKEA, Marks&Spencer, Levi’s, Adidas, Nike, unterstützen BCI und sind ein großer Abnehmer ihrer. BCI berät mittlerweile über 50 Marken, die weltweit agieren, und bekommt jeden Tag neue Mitglieder dazu. In der Türkei sind es zurzeit 70 Unternehmen innerhalb der Produktionskette; Tendenz steigend.
Die Nutzungsfelder von Wolle
Neben der Garnherstellung, wird Wolle in der Chemie- und Ölindustrie verwendet. Der Grund für den vielfältigen Nutzen ist ihre einfache Zellstruktur. Darüber hinaus kann sie als Verbandszeug genutzt werden, sofern sie entsprechend gekämmt wurde. Die Blütenblätter können in der Tierwirtschaft ebenfalls Verwendung finden. Und wie man sieht ist sie eines der wichtigsten Exportgüter.
Wolle als Faserblüte
Wolle ist eine wichtige Faserblüte. Die Faserblüte macht 85% der Wolleherstellung aus. Sie ist ein Rohstoff und wichtigster Bestandteil der Textilindustrie. Darüber hinaus macht sie einen großen Anteil für synthetische und regenerierbare Produkte aus und ist ein unumgängliches Faserprodukt, das für die Türkei und für die Welt unverzichtbar ist. Hinsichtlich der Fasertypen kann man sie in vier Gruppen unterteilen.
1) Kurze Fasern: Weil diese Fasern kurz und dick sind, werden sie für grobe Produkte verwendet. Die weltweite Produktion beträgt 5-10%.
2) Mittlere Fasern: Die weltweite Produktion beträgt 80-85%.
3) Lange Fasern: Die weltweite Herstellung beträgt 1,8 Mio. Tonnen. In unserem Land (Türkei) findet sie wenig Gebrauch.
4) Sehr lange Fasern: Die Textilindustrie verwendet sie für die feine Weiterverarbeitung. Ihre Produktion bedarf bestimmte klimatische Bedingungen. Bei der Vermarktung achten wir in unserem Land auf die Fasergruppe.
Ein Drittel der Bevölkerung lebt von der Wolleherstellung. Jeder Vierte arbeitet auf dem Land. Die Landwirtschaft erwirtschaftet 63 Mrd. Dollar hieraus. Viele Industriebereiche nutzen sie als Rohstoff. Deswegen ist sie ein wichtiger Wachstumsfaktor für die Industrie. Als Exportgut macht sie 15 Mrd. Dollar aus; das sind 13,2%. Zu unseren wichtigsten Exportgütern gehören Haselnüsse, Zitrusfrüchte, Wolle, Tabak, Ölprodukte, Oliven und Tee. Die Landwirtschaft macht einen wichtigen Anteil der Türkei aus. Der Anteil beträgt hier 15%. In den den USA, in England und in Deutschland beträgt dieser gerade mal 2%, in Italien sind es 6%, in Ägypten 19% und in Indien 32%.
Das qualitativste Produkt aus der Ägäis ist die Wolle. Die Wolle ernährt sich durch den Wind, den Regen und die Sonne. Ihre Blätter trotzen dem Wind, gewinnen durch die Natur an Farbe und verfügen über alle Eigenschaften, die Wolle braucht. Sie gehört zu den Wolletypen, die sehr lange Fasern haben, strahlen, verfügen über eine hohe homogene Struktur und gehören demnach zu den besten Sorten.
Die Besonderheit der ägäischen Wolle ist die, dass sie viel besser Farben an sich hält. Der Glanz der ägäischen Wolle beträgt 75,5-78,5%. Sie hält einen guten homogenen Wert und schwankt zwischen 84,5 bis 86,5%. Sie verfügt über einen geringen Anteil an kurzen Fasern. Ihre Gelblichkeit ist geringer als 8, also zwischen 4,1 und 4,4 Mikroner. Dieser Punkt macht den Stoff viel lebendiger und strahlender. Daher braucht man bei ihrer Weiterverarbeitung weniger Farbe und Energie.
Die Landwirtschaft macht für die Wirtschaft einen unverzichtbaren Anteil aus. In der Landwirtschaft errechnet sich der Wert nach der Wertschöpfung. Diese Wertschöpfung lässt sich ausmachen durch den Wert innerhalb der Landwirtschaft und dem Außenhandel.
In der Vergangenheit haben Wirtschaftsländer ihre Landwirtschaften zur Entwicklung verholfen und sie anschließend industrialisiert. Frankreich, England, Russland und Japan haben allein durch die Landwirtschaft große Mengen an Finanzkraft gewinnen können.
Obwohl ein Drittel der Bevölkerung auf dem Lande lebt, beträgt der Anteil am Bundesinlandsprodukt nur 8-10%. In Industrieländern arbeiten jedoch nur 3-5% in der Landwirtschaft. Bei den Verhandlungsgesprächen für die EU muss die Balance zwischen Landwirtschaft und Industrie eben doch beachtet werden.
Ilker Iyiuyarlar