Die Deutschen führen im Markt der Automobilzulieferer
Deutsche Autos genießen globale Anerkennung. Weltweit sind Marken wie BMW, Volkswagen oder Mercedes erfolgreich. Ein Zustand, welcher auch für die Automobilzulieferer von großem Nutzen ist. Wird der Fokus nur auf die führenden Zehn Zulieferer gesetzt, erwirtschaften diese allein jedes Jahr ca. 200 Mrd. Euro. 2013 war laut Angaben der Berylls Strategy Advisors, mit Umsätzen von ca. 660 Mrd. Euro, das Umsatzstärkste der letzten Zehn Jahre. Die Liste der Zehn weltweit führenden Automobilzulieferer ist bereits von zwei deutschen Betrieben angeführt worden und bekommt nun, durch die ZF Friedrichshafen AG, deutschen Zuwachs. Diese hat es mit einem Umsatz von 27,4 Mrd. Euro in die Tabelle geschafft. 2015 setzte sich diese aus den folgenden Zehn Unternehmen zusammen:
- Bosch (Umsatz: ca. 41,70 Mrd. Euro)
Im Jahr 1886 gründete Robert Bosch einen der heute weltweit größten Automobilzulieferer. Neben dem erfolgreichen Vertrieb von Elektrowerkzeugen und Haushaltsgeräten, ist Bosch zudem Marktführer im Verkauf von Motoren für E-Bikes. 2012 übernahm Bosch für 883 Mio. Euro SPX Service Solutions und wurde zum weltweit führenden Anbieter von Diagnose-Servicegeräten. Im Jahr 2015 erreichte Bosch zudem den Status der Führungsposition auf der Liste der Zehn erfolgreichsten Automobilzulieferer.
- Continental (Umsatz: ca. 39, 23 Mrd. Euro)
Seit Jahren gehört die Continental AG zu den Zehn größten Automobilzulieferern und ist zudem Marktführer in der Herstellung von Reifen. Weltweit beschäftigt die 1871 gegründete und in Hannover ansässige Firma, über 177.000 Mitarbeiter. Die Tochterfirma ContiTech bietet zudem Kautschuk-, sowie Kunststoffprodukte an. Im Jahr 2014 übernahm Conti den US-Amerikanischen Spezialisten für Kautschuk und Kunststoff, Veyance, zum Preis von 1,4 Mrd. Euro. Heute gehört Conti, nach einem harten Übernahmekampf, überwiegend zu der Schaeffler Gruppe, welche sich hierdurch immens verschulden musste, und hat es 2015 lediglich auf den zweiten Platz geschafft.
- Denso (Umsatz: ca. 34,29 Mrd. Euro)
Auch bei den Automobilzulieferern ist die Elektronik im Kommen, was sich das japanische Unternehmen Denso (das übersetzt in etwa „Elektrik”) zu Nutzen macht. Denso ist dabei nicht nur der führende Anbieter von Einspritzsystemen, sondern auch und vor allem ein Spezialist in den Bereichen Automobilelektronik sowie Mechatronik. Das im Jahre 1949 gegründete Unternehmen war 1995 bereits der global erste Hersteller, der eine Common-Rail-Einspritzung als Massenproduktion fertigte.
- Magna (Umsatz ca. 29,41 Mrd. Euro)
Frank Stonach gründete 1957 das Unternehmen und damit Kanadas größten Autoteilehersteller. Magna ist der Arbeitgeber von über 130.000 Mitarbeitern auf der ganzen Welt und betreibt ca. 317 Fertigungsanlagen, sowie 83 Vertriebs-, Produktentwicklungs- und Engineeringszentren. Die Firma produziert sowohl Chassis, als auch Tank-, Antriebs- und Batteriesysteme, zudem Türen und Schiebedächer.
- Hyundai MOBIS (Umsatz: 28,10 Mrd. Euro)
Der koreanische Automobilzulieferer hat seinen Sitz in Seoul und gehört gemeinsam mit Hyundai Motors sowie Kia Motors zu den größten Tochterfirmen der Hyundai Group. Hyundai Mobis fertigt für die Automobilindustrie sowohl Original-, als auch Zubehörteile und möchte bis 2020 20% der Umsätze im Ausland erwirtschaften und damit zu den Top Fünf der Automobilzulieferern aufsteigen.
- ZF Friedrichshafen (Umsatz 27,43 Mrd. Euro)
1915 wurde die Zahnradfabrik Friedrichshafen gegründet und hat es, obwohl letztes Jahr noch nicht in der Liste der besten Zehn Automobilzulieferer vertreten, sofort auf Platz Sechs geschafft. Mittlerweile ist das Unternehmen einer der größter Vertriebe Deutschlands auf seinem Gebiet und ist im Geschäftsjahr 2016 in ca. 40 Ländern vertreten.
- Aisin Seiki (Umsatz: ca. 24,1 Mrd. Euro)
Der japanische Konzern, gegründet im Jahr 1949, liefert global an Automobilhersteller. Das Unternehmen produziert Bremsen, Getriebe, Motorteile (Wasser- und Ölpumpen), Türrahmen und Navigationssysteme.
- Bridgestone / Firestone (Umsatz: ca. 24,09 Mrd. Euro)
Die japanische Firma Bridgestone hat ihren Sitz in Tokio und ist der weltweit führende Reifenhersteller. Das 1931 gegründete Unternehmen produziert nicht nur Reifen für Autos, Lastkraftwagen und Busse, sondern auch für diverse andere Spezialfahrzeuge. Mittlerweile kann das Unternehmen mehr als 130.000 Mitarbeiter beschäftigen. Im Jahr 1988 wurde das amerikanische Unternehmen Firestone übernommen. Bridgestone / Firestone stimmte 2014 einem Vergleich, aufgrund von illegalen Preisabsprachen in den Vereinigten Staaten zu und zahlte umgerechnet 337 Mio. Euro Strafe.
- Johnson Controls (Umsatz: 23,87 Mrd. Euro)
1885 wurde die in Milwaukee/USA ansässige Johnson Controls gegründet. Das weltweit agierende Unternehmen vertreibt vor allem Autositze, Dachhimmelsysteme, Instrumententafeln und Türverkleidungen. Das deutsche Unternehmen Keiper GmbH & Co. KG, welches Sitzkomponenten vertreibt, wurde 2011 von Johnson Controls aufgekauft. Ebenfalls 2011 übernahm das Unternehmen zudem die zu Recaro gehörende Automotive-Sparte.
- Michelin (Umsatz: ca. 21,20 Mrd. Euro)
Niedergelassen im französischem Clermont-Ferrand, gehört Michelin zusammen mit Bridgestone zu den weltweit bekanntesten Reifenherstellern. Auch im Motorsport ist das 1889 gegründete Unternehmen eine feste Größe und kann heute Reifenmarken wie BFGoodrich, Kleber, Riken, Uniroyal, Tigar und Kormoran zu seinem Konzern zählen.